Laut dem Verband Fenster + Fassade (VFF) hat ein Fenster für gewöhnlich eine Nutzungsdauer von 48 Jahren. Damit handelt es sich um eine langfristige Investition, die gut überlegt sein sollte. Wer sein Fenster sanieren möchte, muss hierbei einiges beachten.
Wann die Sanierung intakter Fenster angeraten ist
Auch wenn die Glasscheibe nicht zerbrochen ist, kann eine Fenstersanierung durchaus Sinn machen. Nämlich dann, wenn
- die Fenster nicht wind- sowie luftdicht sind und dadurch ein Luftzug spürbar wird
- nach einem starken Regenschauer Wasser in den Innenraum dringt
- sich die Fenster nur schwer schließen und öffnen lassen
- auf der Glasscheibe bei Frost Tauwasser verbleibt oder die Scheibe „blind“ wird
- die Oberfläche des Fensterprofils beschädigt wird
Qualität des Fensterrahmens ist mitentscheidend
Fensterrahmen gibt es heute in den unterschiedlichsten Materialien, wie etwa Holz, Kunststoff, Alu und Holz-Alu. Da jedes Material seine Vor- und Nachteile hat, kommt es in erster Linie auf die Verarbeitung und das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten an. Weil die Qualität losgelöst vom Material immer nach derselben Norm geprüft wird, können alle Fensterkonstruktionen sehr gut miteinander verglichen werden. Grundsätzlich muss der Fensterrahmen gewisse Mindestanforderungen hinsichtlich Sicherheitseinrichtungen, Tragfähigkeit, Widerstand gegen Windlast sowie Schlagregendichtheit erfüllen. Sofern es das Bauvorhaben erfordert, fallen auch Strahlungseigenschaften, Luftdurchlässigkeit sowie Rauch-, Brand-, Schall- und Wärmeschutz darunter. Holz ist hohen Umwelt- und Wetterbeanspruchungen ausgesetzt und dehnt sich durch Aufnahme und Abgabe von Wasser stetig aus und zusammen. Auch Schadstoffe belasten dieses Material. In der Folge können somit unerwünschte Risse entstehen. Im Rahmen einer Holzfenstersanierung sollte darauf geachtet werden, dass die Profile das Wasser ableiten (Abschrägung mindestens 15 Grad). Zudem müssen sämtliche Außenkanten gerundet sein, damit mittels ausreichender Schichtdicke ein guter Kantenschutz ermöglicht wird. Wichtig ist die Ausbildung der Rundung. So müssen die Enden der Rundung an die angrenzenden Flächen einlaufen. Die Verbindungen müssen so dicht und an Brüstungen vollflächig verklebt sein, dass kein Wasser in das Holz eindringen kann. Erkennbar aufgerissene oder offene Eckverbindungen und Gehrungen sowie Spalten und Abrisse an Holzverbindungsstellen müssen fachgerecht instandgesetzt werden. Verbindungs- und Befestigungselemente (z.B. Schrauben und Nägel) müssen ausreichend gegen Korrosion geschützt sein. Ferner ist sicherzustellen, dass bei zu beschichtenden Holzfenstern ausschließlich Dichtstoffe eingesetzt werden, die als anstrichverträglich gelten. Vom Einsatz von Weichmachern ist abzusehen. Im Rahmen einer Holzfenstersanierung lohnt es sich oftmals, eine zusätzliche Scheibe an der Innenseite anzubringen. Bei einem bestehenden Holzfenster kann auf diese Weise bereits mit einfach verglasten Vorsatzflügeln etwa 40% Energie eingespart werden. Durch das Einfräsen von Lippenprofilen verbessert sich die Fugendichtheit langfristig.Was eine Fenstersanierung kostet
Die Kosten für eine Holzfenstersanierung sind von vielen Faktoren abhängig. Neben den Materialkosten muss der Auftraggeber mit Stundensätzen von etwa 40 Euro rechnen. Zumeist liegen die Preise für eine Fenstersanierung zwischen 100 und weit über 400 Euro je Quadratmeter. Abhängig ist dies von:- Form und Größe des Fensters
- Art der Verglasung (2- oder 3-fach)
- U-Wert (Wärmedurchlässigkeit)
- Material des Fensterrahmens (z.B. Holz, Kunststoff etc.)
- Profil des Fensterrahmens
- Fenster mit Sicherheitsglas
- Fenster mit Schallschutz
- Fenster mit bestimmten Sicherheitsvorrichtungen
- Ornamente im Fenster
Auf was beim Fensterkauf zu achten ist
Weil Verglasungen und Fenster ein langfristiges Investitionsgut darstellen, sollten sie nicht nur den derzeit geltenden gesetzlichen Mindeststandard erfüllen. Denn dieser kann in wenigen Jahren auch schon wieder veraltet sein. Zurzeit wird bei der Sanierung eines Fensters ein Ug-Wert von 1,3 W/m2K gefordert, falls wenigstens 10% der Fensterfläche eines Gebäudes ausgetauscht wird. Der Einbau von Fenstern mit dreifacher Verglasung und einem Ug-Wert von 0,7 W/m2K würde demzufolge nicht nur eine kurzfristige Investition in die Werterhaltung der Immobilie darstellen. Die Zusatzkosten wären zudem überschaubar. Zu beachten ist ferner auch der g-Wert, der die Nutzung der Solarenergie zum Ausdruck bringt. Bei Dreifachglas sollte dieser mindestens über 0,55 betragen. Dies bedeutet, dass 55% der Sonnenergie durch die Scheibe in den Innenraum gelangt. Weitere Eigenschaften wie Einbruchhemmung, Sonnen- und Schallschutz sollten ebenso berücksichtigt werden. Auch der Einsatz von Verbundsicherheitsglas, das bei Glasbruch etwaigen Verletzungen vorbeugt, ist eine Überlegung wert. Selbstverständlich muss die Glasdicke passen und die Scheibe, im Falle größerer Glasabmessungen, stärkeren Windlasten standhalten. Nicht zuletzt spielt auch der Preis für die Sanierung eine entscheidende Rolle. Am besten kontaktieren Sie uns einfach, unser Fensterservice ist die beste Lösung für marode Fenster!Bild: thinkstockphotos.de